Indonesien (Sumatra) 2012
08.03.2012 – Abflug
Meine in den letzten Jahren mit ETIHAD angesammelten Flugmeilen erlauben einen Freiflug von Frankfurt nach Bangkok, nicht jedoch bis nach Indonesien. Das ist noch ein Stück weiter. Freiflug bedeutet aber nur, dass ich den Flugpreis erlassen bekomme, nicht aber die Steuern. Und das sind auch gute 300 Euro.
09.03.2012 - Ankunft in Bangkok
Landung pünktlich um 18 Uhr am Suvarnabhumi International Airport. Eigentlich wollte ich mit dem günstigen Flughafen-Shuttle-Bus in die Stadt fahren, aber zu meiner Überraschung gibt es den nicht mehr. Der Grund: Mittlerweile wurde der Skytrain Airport Link (Hochbahn) in Betrieb genommen. Damit kommt man zwar schon für knapp einen Euro in die Innenstadt, aber nicht bis zur Khao San Road, dem Backpacker-Zentrum im Stadtteil Banglamphu. Also brauche ich doch noch ein Taxi von der Endhaltestelle des Skytrains.
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10.03.2012 - Relaxen
Heute steht nur Ausruhen und Shoppen auf dem Weekend Market im Norden der Stadt auf dem Programm. Ich habe drei Tage Stopover hier in Thailand bevor der nächste Air Asia Flieger nach Sumatra geht.
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11.03.2012 - Tempel Wat Pho
Ich schaue mir mal wieder den Tempel Wat Pho an. Den kann man zu Fuß von der Khao San Road aus erreichen. Es gibt sogar einen Seiteneingang, an dem man sich die Eintrittsgebühr spart – ganz zufällig mein Lieblingseingang.
Ich finde es sowieso unfair, dass hier Ausländer („Farang“) zahlen müssen, während Thais nichts oder nur einen Bruchteil berappen. Klar, Tourismus ist ein Wirtschaftsfaktor, aber ich habe in diesem Land wahrlich genug Geld liegen lassen. Von daher: Keine moralischen Bedenken. Wenn Wat Pho mich will, soll er mich an der Kasse abpassen.
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12.03.2012 - Thai Massage Schule
Vor sechs Jahren habe ich hier einen einwöchigen Kurs in Traditioneller Thai-Massage gemacht – aber ehrlich gesagt ist vieles wieder in den Tiefen meines Gedächtnisses verschwunden. Ein eintägiger Auffrischungskurs wäre jetzt perfekt, um die verlorenen Handgriffe und Techniken wieder auszugraben.
Die beste Adresse? Die Tempelschule direkt neben dem Wat Pho – die gilt schließlich als die renommierteste Massage-Ausbildungsstätte Thailands. Wenn ich schon meine steifen Muskeln opfere, dann bitte bei den Profis!
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13.03.2012 - Flug nach Medan
Bangkok: Letzter Tag mit Tempelbesuch und Verkehrschaos
Mein AirAsia-Flug QZ8085 nach Sumatra geht erst heute Abend um 20 Uhr – also bleibt genug Zeit, um tagsüber noch einen der über 400 Bangkok-Tempel zu besuchen. Ich entscheide mich für den Wat Arun am Chao-Phraya-Fluss. Der Clou: Man kann die steilen Stufen hinaufklettern (Achtung, schwindelerregend!) und hat von oben eine fantastische Aussicht auf den Fluss und die Stadt.
Flughafen-Shuttle: Eine Reise für sich
Um sicherzugehen, nehme ich vier Stunden vor Abflug einen Shuttle-Service zum Flughafen – und das erweist sich als lebensrettend! Der Bangkok-Verkehr zur Feierabendzeit ist eine absolute Katastrophe. Für die ersten 4 Kilometer zum Superhighway braucht der Minibus zwei Stunden (kein Witz!). Die restlichen 15 Kilometer gehen dann glücklicherweise schnell. Zwei mitfahrende Skandinavier haben Pech und verpassen ihren Flug (Neubuchung = teuer!). Ich hingegen erreiche meinen QZ8085 und lande pünktlich um 22 Uhr in Medan, Sumatra.
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14.03.2012 - Busfahrt nach Brastagi
Habe heute früh zufaellig beim Schlendern durch Medan einige Sattlereien gesehen von denen eine auch Nylontaschen anfertigt. Bin gleich zum Hotel zurück und habe meinen in die Jahre gekommenen Rucksack geholt und vorbeigebracht. Fuer nur 2 Euro haben die mir den in einer Stunde generalüberholt und runderneuert. Löcher und Nähte ausgebessert und neue Schlagösen reingemacht. Jetzt sollte er nochmals 20 Jahre halten! Beim Mittagessen im 'Corner Cafe' überfallen mich zirca 10 Schulmädchen und wollen ein Interview in Deutsch von mir. Na meinetwegen - man will ja nicht unhoeflich sein. Die Fragen sind fein säuberlich in deutsch auf Papier geschrieben und werden von den Mädels in eher unverständlichem Deutsch an mich gerichtet (da muss ich die Fragen schon selbst ablesen). Das ganze wird per Handyvideo aufgenommen. "Wie heissen Sie?", "Wo kommen Sie her?" sind noch die einfacheren Fragen. Spaeter wird's dann schwieriger: "Was glauben Sie ist die Bestimmung von Indonesien?" - woher soll ich das wissen? "Wie ist die Stellung von Indonesien in der Welt?" - Keine Ahnung, auf diese Frage bin ich nicht vorbereitet ! Nach etwa 10 Minuten hat der Spuk ein Ende und ich kann mich endlich meinem nur noch lauwarmen Mittagessen widmen. Jedenfalls nehme ich fortan immer einen grossen Bogen um eine Gruppe älterer Schülerinnen. Und kommen die dann doch mal zielstrebig auf mich zu, kommt es noch bevor die Luft holen können von mir wie aus der Pistole geschossen: "no interview!".
Nachmittags nehme ich ein Becak für 30000 ausserhalb der Stadt zum Busbahnhof nach Brastagi. Die Fahrt dorthin dauert etwa 2 Stunden und geht stetig den Berg hoch. Das Busfahren hier hat sich nicht veraendert in den letzten Jahren. Die fahren immer noch geisteskrank durch die Gegend und ueberholen staendig an unuebersichtlichen Stellen. Gibts mal nen Unfall, so bleibt der Schrott einfach am Strassenrand stehen. Im Laufe der Zeit überwuchert das Wrack und die Natur holt sich's zurück. Brastagi liegt etwa 1300 m hoch zwischen zwei Vulkanen. Hier ist das Klima weit aus erträglicher als in Medan. Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Untergekommen bin ich im Wisma Sibayak Guesthouse, einer beliebten Traveller Unterkunft. Grosse, saubere und geräumige Zimmer mit angeschlossenem Bad fuer ca. 8 Euro. Die Dusche ist jedoch wie fast überall in Indonesien ein "Mandi". Sprich man hat nen grossen Bottich mit Wasser und einer Schöpfkelle mit der man sich begiesst.
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15.03.2012 - Guning Sibayak
Um 7 Uhr ging’s los – bei stabiler Morgensonne, denn nachmittags wird’s hier regnerisch und ungemütlich. Mit einer handgekritzelten Karte vom Guesthouse und einem 2.000-Rupiah-Minibusticket ("Kama"-Linie) landete ich am Parkeingang.
Erste Etappe: Steile, befestigte Straße – noch kein Problem.
Zweite Etappe: Dschungelpfad, der sich wie eine Treppe zur Hölle hochschlängelte.
Finale: Geröllfelder, über die ich zum stinkenden Kraterrand kraxelte. Schwefelgase zischten aus Felsspalten, als würde der Vulkan Sauerstoffmasken verweigern.
Geplante Aufstiegszeit: 3 Stunden.
Meine Zeit: 1 Stunde, 10 Minuten – dank mieser Kondition und der Angst, der Vulkan könne meine Eile als Respektlosigkeit deuten ("Er ist seit 350 Jahren ruhig… heute ist nicht der Tag, Farang!").
Abstieg: Survival-Training ungeplant
Bergab wählte ich die "heiße Quellen"-Route – empfohlen von einem fremden Guide. Bad Idea.
Der Pfad war so schmal und zugewachsen, dass ich mich wie ein Höhlenmensch bücken musste (eine Machete wäre Gold wert gewesen!).
Die "Treppen" waren ausgewaschen und glatt wie Eis. Meine abgerockten Turnschuhe verwandelten jeden Schritt in ein Glücksspiel.
Dreimal hing ich nur noch an Wurzeln – der Dschungelboden grüßte schon freundlich.
Erlösung: Nach 1,5 Stunden lichtete sich der Wald, und ich taumelte zu den heißen Quellen – ein Fußbad für meine zerstörten Waden (Lektion: lange Hosen > Abenteuerromantik).
Rückkehr: Gemüse-Bus-Chaos
Zurück nach Brastagi? Kein Taxi, kein Becak. Stattdessen: Ein völlig überladener Minibus, stopfte mich zwischen getrocknetes Gras, Karottenberge und neun Bauern. Die Luft: 50 % Sauerstoff, 50 % Knoblauch-Schweiß.
Ankunft in Brastagi: Früher Nachmittag – gerade rechtzeitig, um im Wisma Sibayak meine Beine zu schonen und den Mandi-Eimer zu verfluchen.
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16.03.2012 - Fahrt zum Lake Toba
Heute steht ein stressiger Reisetag bevor. Denn ich will zum Lake Toba, der Hauptattraktion auf Sumatra. In meinem Guesthouse geben sie mir noch vor der Abreise einen Plan mit auf den Weg, wie man dorthin kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Zunächst für 3000 Rupiah mit dem Minibus nach Kabanjahe. Und von dort für 20.000 in 3 Stunden mit der Bus Company Sepadan nach Pematangsiantar.
Der Bus, in dem ich sitze, gleicht aber eher einem Viehtransporter, so eng eingepfercht sitzt man da und kann sich kaum bewegen. Dazu dröhnt noch überlaute indonesische Volksmusik aus den Boxen. Hoffentlich trage ich keinen Hörschaden davon. Später wird die Musik zwar etwas besser, denn es läuft in die Jahre gekommene Pop- und Rockmusik wie z. B. die Scorpions – die Lautstärke bleibt jedoch an der Schmerzgrenze.
Später in Pematangsiantar hat’s dann doch ein Minibusfahrer geschafft, mich übers Ohr zu hauen: Kassiert von mir 20.000 für die Fahrt nach Parapat am Tobasee, fährt aber nur einmal um den Block, lädt mich an einem anderen Minibus ab und gibt dem Fahrer 10.000 – die anderen zehn behält er selbst. Habe jedoch keine Lust, mich wegen 80 Cent mit dem anzulegen und ewig herumzudiskutieren. Soll er glücklich werden mit dem vielen Geld! Für die 10.000 kann er nicht mal ein Bier kaufen.
Weitere 1,5 Stunden später komme ich dann endlich in Parapat am Lake Toba an. Dort wartet schon die Fähre zur Insel Samosir und dem Touristenort Tuk Tuk. Was der Busfahrer mit seiner grässlich lauten Musik nicht geschafft hat, schafft die Fähre beinahe doch: nämlich mir das Trommelfell zu zerreissen. Denn über 10 Minuten ertönt eine jetzt über der Schmerzgrenze laute Kojek-Sirene, um auch noch dem Letzten in der Stadt mitzuteilen, dass die Fähre jetzt ablegt.
Eine halbe Stunde später auf der Insel Samosir lasse ich mich von einem Motorradtaxi am „Liberta Guesthouse and Homestay“ absetzen. Ein neuer Holzbungalow mit Blick auf den See, sowie Warmwasser UND einer funktionierenden Dusche bekommt man hier für 6 Euro. Es gibt auch noch Zimmer für 3 Euro, doch die will ich erst gar nicht sehen.
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17.03.2012 - Inselrundfahrt mit dem Moped
Der Tobasee ist der größte Kratersee der Welt und einiges größer als der Bodensee. Mitten im See befindet sich eine große Insel. Die heißt Samosir und ist etwa so groß wie Ibiza. Genau genommen ist es eine Halbinsel, da sie über einen schmalen Streifen mit dem Festland verbunden ist. Genaueres könnt ihr im Wiki nachlesen: Tobasee.
An der Ostseite von Samosir befindet sich wiederum eine Halbinsel mit etwa 3 km Durchmesser, die heißt so wie der Touristenort da drauf, nämlich Tuk Tuk. Hier geht's noch recht ruhig zu. Unterkünfte im Überfluss in jeder Preisklasse, aber momentan relativ wenige Touris.
Jedenfalls vermietet mir der Besitzer meiner Unterkunft eines seiner Mopeds für 70.000 Rupiah am Tag (vollgetankt). Will heute mal die ganze Insel umrunden (124 km). Da gibt's eine mehr oder weniger gute Straße drum herum. Ins Innere kann man nicht fahren, da das sehr gebirgig ist.
Nach einer halben Stunde halte ich an einer kleineren Ortschaft an. Dort finden täglich Tanzaufführungen des Batak-Stammes statt. Das ist die hier lebende Bevölkerungsgruppe. Die wohnen in den Häusern mit den geschwungenen Dächern. Die Vorführung ist ganz nett, aber nichts Spektakuläres – man muss auch mal was Kulturelles machen.
Die Leute hier sind zumeist christlich, und am heutigen Samstag finden, so scheint es, viele Hochzeiten hier statt. Ich komme an drei Feierlichkeiten vorbei, halte aber nur an der ersten an, um mir das mal aus der Nähe anzusehen. Die Leute sind sehr nett und zuvorkommend. Laden mich zum Essen und Trinken ein. Aber ich lehne ab, weil ich nicht stören will – nicht ohne einige Fotos zu schießen.
An der südlichen Inselküste ist die Straße so schlecht, dass man eigentlich eine Enduro braucht, um durchzukommen. Nur unbefestigte Stein- und Staubpisten. Aber in langsamer Fahrt meistert das auch mein Honda-Roller. Hoffentlich bekomme ich keinen Platten, denn die Gegend hier ist sehr dünn besiedelt.
Die Aussicht während der Fahrt – von der Insel auf den See und das umliegende Festland – ist jedoch grandios. Am Spätnachmittag bin ich dann doch heil und unfallfrei wieder zurück in Tuk Tuk.
Was noch einige Tage bleiben wird, ist der Sonnenbrand, den ich mir beim Fahren geholt habe. Abends trifft man sich hier in Roy's Pub bei Livemusik und Bintang-Bier.
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18.03.2012 - Ruhetag
Hier ist dein korrigierter Text mit behutsamen stilistischen Optimierungen, während deine ursprüngliche Ausdrucksweise und Stimmung erhalten bleiben:
Heute wird mal gar nichts gemacht. Schließlich bin ich im Urlaub und nicht auf der Flucht. Nicht weit von meinem Guesthouse liegt das Hotel TABO, das sonntags immer ein Frühstücksbuffet für 55.000 Rupiah ("All you can eat") von 8 bis 10 Uhr anbietet - mit Schwarzbrot deutscher Art! Genau das, was mir hier gefehlt hat.
Außerdem muss ich unbedingt mal im See schwimmen gehen. Der ist mit geschätzten 25 Grad relativ warm, und das Wasser ist ziemlich klar und erfrischend. Am Spätnachmittag, nach dem täglichen kurzen Regenguss, bietet es sich an, nochmal eine Runde zu laufen - nachdem das gestern früh so gut geklappt hat.
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19.03.2012 - Fahrt nach Tanjung Balai
Was mich hauptsächlich in Sumatra interessiert hat, habe ich gesehen: den Tobasee. 500 km südlich von hier gibt's eine ähnliche Gegend in den Bergen, die sehr schön sein soll. Doch bei den Straßenverhältnissen hier bedeutet das eine Busfahrt von 15-20 Stunden (und wieder zurück). Das muss ich mir nicht geben. Deswegen ändere ich meine Reisepläne und will mit einer Fähre rüber nach Malaysia. Bis zur Küstenstadt Tanjung Balai, von wo aus täglich ein Speedboot in gut 4 Stunden die Straße von Malakka nach Kuala Lumpur überquert, sind es 'nur' 5 Stunden mit dem Bus. Mit Umstieg in Siantar komme ich dort auch am Nachmittag an, ohne dass mich einer bescheißen will (jedenfalls habe ich nicht den Eindruck).
Hier angekommen stehe ich erstmal vor drei Problemen:
1.) habe keinen (Stadt-)Plan,
2.) kein Hotel und
3.) keine Ahnung, wann und wo die Fähre nach Malaysia ablegt.
Und sehr schnell kommt noch ein 4. Problem dazu: Hier spricht keiner Englisch. Nach 'ner Viertelstunde ist das 4. Problem wenigstens zum Teil gelöst. Einer der hier am Busbahnhof herumsitzenden Becak-Fahrer spricht etwas Englisch. Nach weiteren 10 Minuten habe ich ihm, so denke ich, klargemacht, was ich will. Und eine 2-stündige Becak-Taxifahrt beginnt. Zunächst geht's raus an den 10 km entfernten Hafen. Die Fähre nach Malaysia ist noch nicht da. Die kommt erst heute Abend und fährt morgen früh um 11 wieder zurück, so erfahre ich. Ticket kann man hier auch keines kaufen. Das gibt's nur an einem der Ticketoffices in der Stadt. Also wieder rein nach Tanjung Balai. Im Ticketoffice im Hotel Malahayati bekomme ich auch ohne Indonesischkenntnisse einen Fahrschein für 300.000 Rupiah (25 Euro).
Bleibt noch das Unterkunftsproblem. Nach 'ner weiteren Stunde Irrfahrt und dem Begutachten mehrerer Hotels lasse ich mich wieder an meinem Hotel mit dem Ticketoffice absetzen, weil es mit 13 Euro vom Preis-/Leistungsverhältnis wohl das Beste hier ist. Ich glaube, ich bin der einzige Ausländer hier, denn die Leute schauen mich an wie einen Außerirdischen. Und die Kinder rennen mir ständig hinterher. Wann hat man schon mal einen Alien in der Stadt?
Muss noch ein Lob an die indonesische Schneiderei loswerden. Bin schon seit mehr als 2 Jahren auf der Suche nach 'ner passenden Reisebrieftasche. Meine über 20 Jahre alte von Jack Wolfskin fällt schon fast auseinander und wurde schon mehrfach geflickt. Dieser Typ wird leider nicht mehr hergestellt, auch nicht von anderen Outdoor-Ausrüstern. Ich konnte jedoch einen pfiffigen Schneider hier mit 'Hand und Fuß' überreden, mir einen neuen nach Vorlage des alten herzustellen. Meine alte Brieftasche hat er kurzerhand 'ausgeschlachtet', sprich Saum, Reiß- und Klettverschlüsse sowie den Träger abgetrennt und in die identisch aussehende neue Brieftasche integriert. Und das für gut 4 Euro in einer Stunde. Die können halt doch was, die Indonesier!
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20.03.2012 - Bye bye Indonesien
Um 9 heute früh geht's dann vom Hotel mit dem Minibus raus zum Hafen. Hier geht es zu wie im Hühnerstall, alles absolut chaotisch. Die endlosen Passformalitäten erledigt zum Glück ein Agent des Ticketoffices. Der spricht auch etwas Englisch. Gegen 12 Uhr legt dann das Speedboot von 'Pacific Jetstar' ab. Einem Indonesier, der neben mir sitzt, muss ich die Immigration Card für Malaysia ausfüllen, er kommt damit nicht zurecht. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass es in ganz Sumatra nur einen einzigen Kugelschreiber gibt, und den besitze ich.
Vier Stunden später legt die Fähre dann in Port Klang, dem Hafen von Kuala Lumpur, oder 'KL' wie es hier nur genannt wird, an. Die Immigration verläuft reibungslos, nur einen Geldautomaten oder eine Wechselstube gibt es hier nicht. Gleich neben der Immigration geht 'ne Bahn, mit der man in die Stadt reinkommt. Aber um eine Fahrkarte zu bekommen, brauche ich malaysische Ringgit. Doch die Frau am Schalter lässt sich erweichen und nimmt auch überteuerte 4 US-Dollar.
Kuala Lumpur ist eine moderne und sehr saubere Stadt, ein Quantensprung zu Indonesien, auch was die Preise angeht. Habe dann doch noch eine günstige Bleibe für 50 Ringgit (ca. 13 Euro) im Anjuan Guesthouse im Bezirk Bukit Bintang gefunden. Allerdings hat das Zimmer nur 5 Quadratmeter und kein Fenster. WC und Dusche auf dem Stockwerk, selbstverständlich. Wenigstens 'ne funktionierende Klimaanlage ist installiert.
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21.03.2012 - KL an einem Tag
Ich war zuletzt vor 10 Jahren hier in KL. Hat sich einiges geändert seither. Deshalb nehme ich mir den heutigen Tag Zeit, um die Stadt nochmals zu inspizieren. Zunächst nehme ich die Monorail-Stadtbahn zum Petronas Twin Tower, die beiden über 400 Meter hohen Zwillingstürme. Kann aber erst gegen Mittag da rauf, da vormittags schon alle Führungen ausgebucht sind. Ist auch mit 50 Ringgit nicht grade billig. Deshalb geht's vorher auf den Fernsehturm rauf. Da muss man nicht voranmelden und hat auch 'ne tolle Aussicht über die Stadt.
Nach dem Fernsehturm dann Rückmarsch zu den Twin Towers. In der Shopping Mall im Erdgeschoss erfahre ich, dass dieses Wochenende Formel 1 in Sepang, Malaysia (nicht weit von hier) ist. Petronas ist bekanntlich Sponsor des Mercedes Teams. Die haben hier einen großen Verkaufs- und Vorführstand aufgebaut. Und heute Nachmittag um 17:30 gibt's 'ne PR-Aktion mit Autogrammstunde der beiden Formel-1-Piloten Michael Schumacher und Nico Rosberg.
Bis dahin habe ich noch einige Stunden Zeit und schaue mir die Innenstadt und die Chinatown von KL an. Denn hier leben sehr viele Chinesen. Ein Autogramm von Schumi zu bekommen wird schwierig, denn da warten schon hunderte von Fans. Aber egal, ein paar Fotos tun's auch.
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22.03.2012 - Weiter nach Ipoh
Nach zwei Tagen verlasse ich heute wieder KL und nehme den Bus nach Ipoh, einer größeren Provinzhauptstadt 3 Stunden nördlich von KL. Die Autobahn dorthin macht einen besseren Eindruck als unsere deutschen Highways. Eigentlich wollte ich mir morgen hier ein Moped mieten und mal die tolle Gegend hier abfahren. Aber in der ganzen Stadt kann man kein einziges Zweirad mieten. Und das, obwohl die hier zu tausenden rumfahren! Das verstehe wer will. Und ein Taxi für einen Tag kostet 250 Ringgit. Das sind auch fast 70 Euro.
Glücklicherweise habe ich noch kein Hotel hier gebucht. Sprich, Ipoh fällt ins Wasser und ich nehme den nächsten Bus, der mich in 2 Stunden auf die Insel Penang bringt. Zu empfehlen ist dort das Star Guesthouse. Sehr saubere Zimmer zu erschwinglichen Preisen.
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23.03.2012 - Inselrundfahrt in Penang
Kaum zu glauben, aber in Penang kann man doch tatsächlich Mopeds ausleihen. Der Besitzer meines Guesthouses (ein älterer, zahnloser Mann) verleiht mir eine nicht ganz so alte Honda, die aber noch gut im Schuss ist, für 30 Ringgit am Tag. Und so kann ich wenigstens mal Penang erkunden, wenn's schon in Ipoh nicht geklappt hat.
Die Insel misst etwa 20 km im Durchmesser und ist wegen ihrer multikulturellen Einflüsse so interessant. Hier leben Chinesen, Malaien, Araber, Inder und Christen Tür an Tür. Mehr Infos im Wiki: Penang.
Eine schöne Aussicht auf die Stadt hat man vom Penang Hill aus. Da kommt man am besten mit der Drahtseilbahn rauf.
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24.03.2012 - Fährfahrt über Langkawi nach Koh Lipe
Heute geht's mit der Fähre zunächst etwa 100 km nach Norden zur malaysischen Ferieninsel Langkawi. Und von dort am Nachmittag weiter mit 'nem privaten Speedboot auf die Insel Koh Lipe, die gleich neben dem Koh Tarutao Nationalpark liegt. Koh Lipe liegt nicht weit von Langkawi entfernt und gehört schon zu Thailand. D.h. wieder mal Passformalitäten erledigen. Doch das geht auf der nur 3 km großen Insel recht locker zu. Da sitzt ein junger Thai der Immigration-Behörde in Bermudas und im T-Shirt in 'ner Bretterbude und macht mir den Stempel in den Pass. Wenn's nur überall so schnell und unkompliziert gehen würde!
Auf Koh Lipe und den umliegenden Inseln leben thailändische Seezigeuner. Da die Insel nicht zum Nationalpark gehört, kann man auch als Tourist hierher. Außer Schwimmen, Schnorcheln und "Chillen" kann man hier nicht so sehr viel tun. Aber das reicht ja auch erstmal aus.
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25.03.2012 - Inselhüpfen
Von Insel zu Insel: Koh Lipe - Trang - Koh Muk - Koh Ngai - Koh Lanta - Koh Phi Phi - Koh Puket.
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Weiter nach Krabi
Nach mehrtägigem Aufenthalt in Phuket ging es weiter nach Krabi.
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Ende in Ayutthaya
Letzter Stop vor dem Rückflug war die alte Königsstadt Ayutthaya.
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